Am Morgen um 6 Uhr finden sich die Curanten mit dem Becher in der Hand im Trinksaal, wo bei Gespräch und Bekanntschaftmachen die Zeit verstreicht bis jeder seine Zahl Gläser getrunken hat. Wem es um diese Zeit – ein bunter Anblick von Gestalten – durch das Hin- und Herspazieren im Gedränge schwindlig wird, was bei zarten Personen auch das Wasser zu bewirken vermag, der trinkt seine Gläser lieber früher, und fängt um 5 Uhr an, oder kommt erst gegen 7 Uhr, oder spaziert auch wohl zwischen den zu trinkenden Gläsern auf dem geräumigen Gängen umher. Eine Stunde nach dem letzten Glas wird gefrühstückt. Darauf trachtet jeder der nicht schon vor dem Wassertrinken gebadet hat, einzeln oder in bekannter Gesellschaft den Vormittag ins Bad zu kommen, wo, besondere Fälle ausgenommen, gewöhnlich eine Stunde verweilt, nach dem man sich ins Bett legt um vollends trocken zu werden. Um 12 Uhr wird mit der Glocke das Zeichen zur ersten und 12 ½ zur zweiten Tafel gegeben. Den Nachmittag verwendet man bei schönem Wetter zu Ausflügen, bei ungünstiger Witterung vereinigen sich muntere Parthien zu fröhlichen Gesellschaftsspielen im Damenzimmer u.s.w. Um 7 ½ Uhr wird nach der Karte gespeist. Während der hohen Saison ist bisweilen des Abends abwechselnd im ersten oder zweiten Speisesaal Tanzmusik. In der Regel pflegt man zeitlich der Ruhe, um des Morgens desto früher im Trinksaal zu erscheinen.
Ueber die verschiedenen Anwendungen, siehe PDF
(Quelle: Die Heilquelle zu Pfäfers und Hof Ragaz sammt Umgebungen
Dr. A. Kaiser, Verlag von Scheitlin und Zollikofer 1843)