Von dem Bad zu Pfeffers inn ober Schwytz / in dem Fürstenthum des hochwirdigen Fürsten vnnd Herrn / Joann Jacob von Gottes gnaden Abbt daselbs / in der Landtuogty Sangans.
… Das ich euch aber das Pfeffers Bad entdeck / werdend nitt kundtbar die drii ersten erfunden / also zuuerstan das dises wasser vß bemelten corporibus sin krafft vnn tugend empfangen habe / darumb in keinerley wäg für ein frucht der element solle gehalten werden / sunder an im selbs ein volkommens element / vnd als ein element beschriben werden / in den eigentschafften glych dem wasser. Vnd also wie sich der vrsprung im wasser element befindet / also ouch dises Bad glych erhöcht vnd geachtet. Vnd also sol ouch von den geleerten deß Sulphurs / des Mercurij / des Salis nit gedacht noch zugeleit werden. Wie aber sin vrsprung vnd herkummen verstanden sol werden / bewißt das liecht der natur wie hernach volget. …
Das erzell ich darumb das hie in dem Bad Pfeffers das wasser gescheiden ist in siner complex / dz heiß in sin sunder adern vnd cataracten / vnd das kalt derglychen ouch in sin andern gang. Dann nüt ist so kalt / es habe hitz in im: nüt so heiß / es habe kelty in im. Also werdend gescheiden von einander die empfintligkeit der kelti / also ouch der wermi. Also ist das wasser vnn Bad Pfeffers / das element wasser gescheiden vom andern wasser inn empfintligkeit der wermy. Nit das dises wasser allein also syg / sunder sölicher adern vil / weliche iren vßgang nemmend in die fliessenden wasser / See vnd Meer vns nit bekanntlich / dann die kelty anderer wasser löschst ir hitz vß. Darumm vil wasser sind die nit in rechter wasserkelty / sunder mit wermy gespürt vnd gemerckt werdend. …
So ist ouch nitt minder / so vor vnseren ougen die brünnenden berg stand / das ouch in der erden söliches fhürs vil syge / vnd die wasseradern so dardurch louffend / von inen gewermt werdend / vnnd warm an den tag gesandt von wegen behaltner wermy nit mögend in der zyt erkalten. Das aber dises wasser also sin vrsprung nemme / sol widerredt werden / vrsach das sölich wasser / gschmack / eigentschafft vnd vermischung der selbigenn yrrdischen fhürung nitt bringt / als dann in vil andern bedern befunden wirt / welches doch in dem wasser vnnd Bad Pfeffers mit nichten gespürt mag werden / dann es an im selbs ein luter klar wasser / das kein corpus anhenckt / ouch in keinerley wäg mit vngeschmack erfunden wirt. …
Das aber ir des Bads vnnd wassers Pfeffers verschwynen vnd widerkommen erkennind / merckend also. Was Gott beschaffen hat / hat er zuuerjüngerung verordnet / also durch den tod des eltern das iünger entspringt / vnd also einem yetlichen ding sin zyl vnnd termin gesetzt / in dem es sich gaudieren vnnd exultieren sol / vnn wyter nimmer zuherrschen es sye gut oder böß. … Darumb hat Gott dem guten vnnd dem bösen sin zyl gesetzt / damit keins zehoch vfstige. Es were atweders gut. Also ist dz Bad Pfeffers sich zuuerjüngeren verordnet / damit es in glycher tugend blybe / des bösen noch des guten zeuil werde.
Söliches verstandend gewüsser in den wäg. Gott hat dem Summer geordnet in im vfzewachsen vnnd ein summerzyt zeläben allen denen corpora so der Sunnen krefft vnderworffen sind. Also wachsend mit dem Summer sine geordnete constellation / krüter /vnd anders / sterbend ouch also mit im ab. Also merckend ouch von dem Bad Pfeffers / das sin verjüngerung angadt im Früling / vnd terminiert sich im Wynter / wachßt mit den krütern / stirbt mit inen. Vnnd wie die krüter gezwungen werdend von vfgang der Sunnen das sy vß der erden wachsen müssend / also wirt ouch gezwungen in der potentz vnd operation der Sunnen / daß dz Bad Pfeffers ouch herfür muß vnnd sich erzeigen nebend den yrrdischen gwechsen / vnd also mit den yrrdischen terminis wider vergon vnd verlieren / vnd sin somen in der erden setzen / welcher vß krafft der Sunnen wider verjüngert wirt in sin alt wesen. Also wirdt vrsprung vnd herkommen des Bads Pfeffers gnugsam erzelt sin.
Von krefften vnd tugenden des wassers vnd Bads Pfeffers.
Die kreffty des Bads Pfeffers zebeschryben sol geschehen in den wäg. Der mensch hat örter an im der reinigung (emunctaria genennt) durch die selbig trybt sy ir widerwertigkeit vß. Nun ist aber vil hindernuß an dem selbigen ort / also das die natur im vßtryben offtmals zeschwach ist / ir zehelffen ist die artzny beschaffen. Nun sind etlich örter der reinigung / die durch die hut beschehen söllend / wo nun die natur am selbigen ort bresthafftig ist / sol ouch geholffen werden: dann wo sy wil vßtryben / da sol der artzet hilfflich sin. Also sind die vßtrybende krefft allein purgantia / etlich trybend von innen heruß / als Reubarbara: etlich ziehents von vssen heruß / als die Beder. Also ist dises Bad Pfeffers ein purgation vßzeziehen was die innwendig emunctoria nit vermügend / vnn das selbig mit gwalt durch fleisch vnd hut / in siner tugend glich der stamonea. …
Diewyl nun die würckung der wermy also menge operation erzeigt / vnd nit allzyt ein digestion / so wirt müssen diser natürlichen wermy dises Bads Pfeffers nachgeben werden / das sin operation in der attrahierung wyt übertrifft die ander attractiua. Dann durch das wesen der wermy wirt die anziehend krafft durch die wermy gesterckt / vnn in sölicher operation mag sich kein ander artzny verglychen. Darumm so wüssend das die wermy groß zebetrachten ist / vnn zehalten wie ein arcanum. …
Aber vil würckt hie in disen dingen die angeborne wermy / die sich so lieblich verglicht mit menschlicher natur / dann yngelybte wermy würckt grosse ding / wie die wermy der hüner ir eigne jungen vßbrutet. Ouch vß sölicher wermy die sydenwürm geboren werdend / ouch die wermy der frouwen vfenthalt ein langs alter den alten. Darumb so wüssend diewyl da ein söliche wermy incorporiert ist / das diß wasser Pfeffers wyt übertreffen muß vnnd übertrifft ir glychmässige simplicia / in welchen kein werme verordnet ist.
Von angryffen des Bads Pfeffers / ouch von nammen der kranckheiten so darinn füglich vnd nit füglich sind.
Dieses Bads würckung inn angryffung der kranckheiten wirt vollbracht in zween wäg / im vßziehen der materien vß welcher die kranckheit kumpt: zum anderen in der verzeerung desselbigen. Vff das merckend söliche exempel. Zu glycherwyß wie Gott verschaffen hat dem magneten sin krafft an sich zuziehen das ysen / also hat er ouch geben ein anziehende krafft disem wasser Pfeffers / vßzeziehen vß den lacerten des lybs alle die kranckheiten so der gantzen chirurgy / das ist der wundartzny / befolhen sind / vnd das wasser ist die artzny die der Chirurgicus in allen verzwyfleten kranckheiten bruchen sol. Das ist so vil / so die natürlich würckung nit wil erstatten / so erstattets dises Bad. … Wyter so ist da ein verzeerende krafft / das yhenig so durch das anziehen nit mag geweltiget werden / das verzeert sich hinweg. Zu glicherwyß wie der wind die füchte der erden / vnnd als die Sunn die da vßlert groß gruben der wasser / also wirt ouch vßgelert in disem Bad die materia vnd flüß der kranckheiten. …
Darumb sol der kranck der in disem Bad badet / nitt nach gemeinem bruch sin Badenfart vßrichten / sunder nach dem bruch siner kranckheit. Etlich kranckheit endent sich in nün oder zähen tagen / etlich in xii. oder xv. tagen. Dann da muß man zu vnn nachgeben der herten complexion / rühe vnd groby der lüten / flyß vnn vnflyß der Badens / gestalt vnn eigenschafften der der da badet ouch siner kranckheiten. Nach dem selbigen sol sich der kranck selbs erwegen / diewyl söliche materia im lyb verschlossen / durch die schweißlöcher nitt mag vßgan / so muß die hut hinweg / vff daß heruß komme. So gwaltig ist die krafft diß bads. Mer söllend ir aber mercken / das die boßheit vnd alter der kranckheit nit mag allmal in eim vßgezogen werden (das ist vff ein badenfart) sunder die ander / vnn die dritt notturfft erfordert / sol volstreckt werden. Vrsach / Das Bad ist sin eigen digestiuum vnd sirup / wz es in mittler zyt zytig macht laßts ouch vßziehen. …
Von den kranckheiten so in das Bad Pfeffers gehörend vnd dienend.
Ein yetliche contractur / das ist krümme oder verfalne glider oder lemy / so von zorn / wyn oder grimmen entspringend / beiden frouwen vnd mannen.
All zittern der henden / beinen / die die vß gebresten des marcks erwachsen / oder vß zorn / oder vnordenlichem läben / der glychen ouch vß kelty der geäder.
Ein yetlich podagra vnd artetica / das ist die sücht der glider / so sich mit dem glidwasser vermengend / ouch alle söliche rucken wee / in hüfften / vnd der glychen.
Ouch allen müden glidern so den hitzigen vonn der natur begegnend / ouch denen so vß langet arbeit / als handwercks lüten vnd botten beschicht.
Vnd ouch allen schwinenden glidern so vß der coagulation begegnend / es sy am lyb an welchen ort es wöll.
Der glychen allen alten fiebren / sunderlich den quartanen / so sich überjarend / vnn mit der artzny übermüyt vnd zehalßstarck worden sind.
Ouch allen den süchten so sich vff die gelsucht neigend / derglychen so vß der gallen sich erhebend / mit vrsach innwendiger apostemata.
Das sind die houptkranckheiten der lybartzny / so in das Bad Pfeffers am nützlichisten ire Badenfart mögend vollenden.
Darby ouch die zwo kranckheiten / der schlag oder paralisis / vnd diabetica. Habend ein söliche art an inen / so das Bad zum drittenmal inn die ernüwerung gadt / hilfflich erschiessen mag.
Derglychen ouch der toubsucht / doch nit on den nachuolgenden radt.
Also ouch den frouwen in allen kranckheiten gut / yedoch aber nach inhalt wie in disem buch bschlossen wirt.
Ouch derglychen dem grieß rot vnd wyß / Ouch den rysenden stein / mitsampt eim sölichem radtschlag: derglychen aller nieren vnd blater gebresten / wie hernach volget.
Hernach volgennd die kranckheiten der wundartzny.
Alle verborgnen kranckheiten so zwüschen hut vnn fleisch in der hut vnnd ouch im fleisch verborgen oder offenlich ligend / als die kranckheit so hernach volgt / Mager / Derre / Sürly / Jucken / Rud / Schüppen / Zittrach / Hutfressel / Kretzy / vnd all derglychen vnfletigkeit so mit kratzen vnd jucken sich erzeiget.
Das sind die kranckheiten so ouch in die wundartzny gehörend / vnd aber innwendig den vrsprung nemmend.
All offen schaden so vnder den knüwen entspringend die da rünnend / fliessend / oder der glychen mit eiter anlouffend.
All ölschenckel vnd die gewonliche lybflüß / sy syend am lyb an welchen enden sy syend.
Derglychen all offen schaden die sich vndergrabend mit renfften oder pörtern / oder die sich in vil löcher vß teilend.
Ouch all verloffen blaterlöcher durch welche die lemy vnd derglychen vßgand / vnd von artzny ermüdet sind worden.
Derglychen die fliessenden Sirig / die vmmfressenden krebs / ouch die fystel mitsampt den brüstgeschwären.
Ouch andere truckne löcher so sich mit geschwulst erzeigend.
Das sind die krafft so in den wunden vnnd von vssen zugeleiten kranckheiten erfunden werdend.
All wunden so geheilet werdend zufrü / on recht natürlich gezogen fleisch.
All wunden so versteckt werdend vnd oben zugeheilt on ingewurtzten grund.
Alle übelgeheilten wunden inn den beinen oder fragmenten verheilt werdend.
Alle übelgeheilten beinbrüchen so nit kunstrych geheilt oder zesamen gefügt werdend.
Den verrenckten glidern / vßgefalnen / verruckten / ouch denen so durch voltern verderbt sind worden / vnn so gar erkaltet.
Den glidern so nach den wunden schwinend / wie sich das selbig begeben mag.
All vngeheilten stichen vnn schützen von pfylen oder kuglen / die sich nit zur heilung schicken wöllend / Ouch die verheilten trümerpfyl oder kuglen zum vßgang bereitet.
Ouch allem gestandnen vnn verseßnen blut von fallen / stossen oder schlegen / innwendigs oder vßwendigs / alts oder nüws / resoluiertes.
Ouch alle erfrorne glider alt oder nüw / zücht es die gefrost vß / vnd bringt die natürlich werme widerumm.
Dise nachuolgende kranckheiten werdend etwan zun zyten genert / etwan nit / darumb vß radt eines Doctors gehandlet sol werden.
Als blateren on lemy vnnd on quecksilber vergifftet / Ouch herisipila / das ist gwülch oder rotlouff.
Das sind die kranckheiten so in das Bad Pfeffers nit gehörend.
Namlich ein ietlicher vssatz / vßgenommen der so von menstruis kommet.
Ouch die weliche die wassersucht habend / vßgenommen die so von geschwären nit kommend.
All schwangere frouwen / vnd die alt kranckheiten gehebt habend / vnd mit innwendigen gschwären beladen / Ouch die in denen die zeychen paralisis / das ist des schlags erschinend.
All die die blater mit sampt der lemy habennd / oder die lemy allein. Ouch was ein vfziehend blut hat den houpt zu.
Alle die so den fallenden siechtag habend.
All die so zu den buchlouff ald durch fluß gneigt sind.
Alle die so zum grimmen von zorn geneigt sind.
Also wie gemelt / sol ein yetlicher krancker sich selbs erkunden / vnd dises Bad Pfeffers ordnung halten / in der Ordinanz vnd Regiment wie hernach volgt.
Dise puncten söllend vor allem gehalten werden.
Namlich vollkommen an die statt Baden / vnn ob ein Badenfart nit gnugsam möchte arbeiten / die selbig volstrecken biß vff sin gnugsame.
Mit spyß vnd tranck empsig vnn flyssig halten / vnn in keinerley wäg füllery zu sölichen gebruchen. Warm halten / Mit kaltem wasser nit netzen / ouch vor den wind sich hüten / derglychen ouch mit kleidern vnd geschüch wol bewaren. Ouch der vnküschheit nit pflegen / vnd durch söliche artickel des Bads kreffte nit verwürcken.
Ordinantz in spysz vnd tranck.
Also in der gemein was zu Bads ordnung gehört zemiden sind die.
Knobloch / böllen / rättich / sennff / louch / brantenwin / Erbssen / lynsin / bonen / milchmüser / Käs / milch / ziger / sy syend dann erst gemacht. Wyldprett / es sye dann in bequemen zyten gfangen. Schwynen fleisch / geyßfleisch / vnn was alt fleisch ist. Wild oder heimisch enten / gens / alt Tuben. Jngsaltzen oder gedigen fleisch oder visch. Vor schlygen / trüschen / äl. Vor gebachens / altbachen brot / gersten brot. Vor gemengtem wyn / starckem / trüben oder suren. Was andere spyß sind werdend erloubt vnd gsund erfunden.
Vnd von gwürtz keinerley zugebruchen / als zymmat / saphrat vnd muscatblut.
Es sol ouch ein yetlicher nach siner anglegnen kranckheit sin selbs minder oder mer verschonen. Ouch denen so etwan lustshalben badent stadt beuor ir gelegenheit.
Was wyter notturfft erfordert / wirt vnderrichtung geben von denen so das Bad verwaltend / dann die täglich erfarnheit übertrifft die radtschleg der bücher.
So ist doch einem yeden der da badet nutzlich / ob er glychwol sunst kein artzny gebruchen wölte / all morgen dry reckholter bery vß einem essich nemmen zu reinigung des bluts. Ouch nutzlich nach essens morgens vnnd nachts zwey oder drü kolander körnly ouch vß essich genommen / der spyß dampff zu nidertruckung.
So wüssend ouch das disem Bad Pfeffers kein zal der stund geben mag werden / dann vnd nach dem die kranckheit ist / ouch des Bads stercky der jarzyt / dann nach sölicher krafft wirt der radtschlag vom Bad genommen / vnd nit von Doctorn. Das Bad regiert nach sinem willen. Vnn welcher wölte nach der zal handlen / vnd des Bads krafft wer nit also / so wurde ein ergers daruß entstan.
So sind vil kranckheiten die all jar etwan im anderen / etwan im dritten oder im vierdten etc. ein Badenfart begerend / denenn sol volgung beschehen / Als die lybflüß vnd gsücht arteticum vnd podagra / Ouch die rünnenden offen schaden.
Ein sonderlicher radt in den strengen hefftigen kranckheiten zegebruchen.
Wie in gutem wüssen ist das Regiment im holtz / so wüssend hie an dem ort ouch / das söliche Ordinantz mit dem Bad Pfeffers gebrucht / fürtreffenlich wunderbarlich kranckheiten heilt. Namlich alle die so vß den flüssen geursacht werdend / als inner vnd vsser kranckheit bewysend / vnnd was durch das holtz vnd sin abstinentz fürgenommen mag werden / vnn doch nit zu volkomnen end gebracht / wirdt hie in disem Bad glücklich vnd wol vollendet.
Das ist aber ouch zeradten / das die suppen so in den kanten gesotten werdend / on sin substantz zegeben von sterckung wegen nit sol verhalten werden.
Ein sunderlicher radtschlag vff etlich kranckheiten welchen die natur des Bads zu gantzer volkomner heilung zeschwach ist / nach disem radt gehandlet sol werden.
Als contractur / podagran / schwinsucht der glider / dem schlag / vnd allen offnen vsserlichen lybschäden / Ouch zum grieß vnn toubsucht / vnd was dann die wunden betreffen ist.
In der contractur also. Nach der ersten Badenfart (mit oleo Vulpino gmist mit balsamo de galbano / wie Arnoldus leert) salben morgens vnd nachts / nach der zyt eines Doctors radt: also werdend die contracten gesund. Ist ouch nutzlich grad ein baden daruff wider halten.
Zum podagran der glychen / oder mit balsam de mumijs / nach vnser beschrybung / vnn fürhin alle jar zweymalen im puncten des yngenden nüws / an füssen nach radt des Doctors die fluß adern schlahen lassen.
Zur schwinsucht vnd schlag ist am letsten nach der ersten Badenfart nutzlich / den lyb mit dem safft flamule / oder lini palustris / mit der addition cantaridum / oder was der glychen attractiue sind / vnd also mit der selbigen öffnung wider in das Bad gan biß zu end der heylung. Also wirt ouch der mager geheilt / alopicia / vnd die schrunden der henden vnd des lybs.
Zu den fliessenden offnen lybschäden söllend gebrucht werden nach vollendter Badenfart die pflaster vnnd oppodelthath / oder die gerechten apostolicon vnd diaquilon / die heilend vnd beschliessend nachuolgend was das Bad verlassen hat. Darby ouch zemercken die lässin / ouch purgationes fürhin zebruchen / nach innhalt eins erfarnen Doctors radt.
Derglychen zum grieß oder rysenden stein / litontripon / mit Benedicta laxatiua genossen / vor den ee man badet yngenommen / macht dem grieß ein gute vßgang.
Zur toubsucht wüssend das die gantz materia in dz houpt getriben wirt / darumb söllend die pulsatiles geschlagen werden / oder der centrum des houpts aperiert / oder die vier partes des houpts mit den cauterijs geöffnet werden.
Zu den übelgeheilten wunden wüssend / das sy vfbrechend vnd öffnend / vnd bereit es in der gestalt / das ein yeder geschickter wundartzet gruntlich vnd vollkommen wolenden mag.
Vszlegung der Latinischen Synonyma so in vergangnen Capitlen gebrucht sind worden.
Sulphur ist der safft der da brünnt.
Mercurius ist der lyb in dem sich die eigentschafft erhalten.
Sal ist das zusamen hefftet in ein lyb.
Materia ist ein stuck das man in die hand nimpt.
Corpus ist der lyb in dem die tugend verborgen sind.
Arcanum ist ein houptstuck durch die erfarenheit zuergründen.
Constellatio ist ein vereinigung der vnder vnd obern.
Terminus ist ein zyl / vff das ein yetlichs ding zeherrschen hat.
Operatio ist die würckung so die natur volbringen mag.
Emunctorium ist ein ort natürlicher reinigung.
Reubarbara ist ein purgatz der gallen.
Simplicia ist ein einig stuck für sich selbs.
Attractiuum ist ein natürlich anziehen.
Podagra ist zipperly in füssen oder henden.
Arteticus ist ein glidsüchtiger.
Contractio sind die erkrümpten lamen glider.
Erisipila ist ein sucht glych der pestilentz.
Balsamus de mumijs ist die artzny vom fleisch.
Oleum Vulpinum ist die salb von gemeinem bruch.
Balsamus de galbano ist ein öl von dryen stucken.
Alopicia ist ein erbgrind vnd sins glychen.
Litontripon / Benedicta laxatiua / sind arntzny der apotecken.
Pulsatiles sind die schlaaffadern.
Cauterium ist ein kunst des vfbrennens.
Centrum ist der anfang in der kranckheit.
Aperire ist öffnen.
(Quelle: Paracelsus: Vonn dem Bad Pfeffers in Oberschwytz gelegen Tugenden, Krefften unnd Würckung, Ursprung unnd Herkommen, Regiment und Ordinantz / durch den hochgeleerten Doctorem Theophrastum Paracelsum. Zürich 1535)