1. Allgemeines zu den Bergwegen
Das Komite beschließt, die Anregung zu machen, an vielbegangenen oder interessanten Bergübergängen Weg- und Orientirungszeichen mit roter Ölfarbe anzubringen, welche bei Nebel und Schneewetter ungemein zur Sicherheit beitragen, mit Hinweis auf das Gebiet des D. Ö. A. V. In Aussicht genommen sind vorläufig: Malun Faulfirst; Scheff Kalttäli Sichelkamm; Vergada Gulms Naus; Lüsis Niedere Schlewiz; Valsloch Hinterruck; Schleichübel Selun; Gacht Leistkamm; Galanstürli Erdis Mühlebach; Wißmil Mühlebach; Mad Schönbühl Krauchtal.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 9. Februar 1895 Rebstock Flums)
Betr. Verbesserung und Markirung der Kurfürstenwege werden vorgelegt: 1 Schreiben der Sektion Toggenburg, welche im Säntisgebiet noch ganz beansprucht sei, aber den Verkehrsverein Obertoggenburg zur Mitwirkung ermuntern wolle; ferner 1 Schreiben von Gmdamm. Zagy zu den “7 Kurfürsten”, welcher in Aussicht stellt, daß der Falzlochweg von verschiedenen Interessenten in Wallenstadt verbessert werde, und daß er auf der andern Seite der Kurfürsten die Gemeindammänner von Alt St. Johann, Wildhaus und Grabs für die Sache interessirt habe. Präsident Knecht teilt mit, daß er mit der Erstellung des Weges in der Gacht den Bergführer Josef Thoma Vater Wallenstadt beauftragt habe. Kassier Lippuner will mit dem Zurüsten und Aufstellen von Stangen über die Niedere Lüsis heuer beauftragen, womit man einverstanden ist.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 4. Mai 1899 im Rebstock in Flums)
Das Anerbieten unseres Clubgenossen Major Egli in Wallenstadt, die Kurfürstenpässe bei Militärausmärschen auf Staatskosten mit Farbe markiren zu lassen, wird mit bester Verdankung angenommen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 23. Mai 1899 zum Löwen Flums)
Auf das Schreiben der Sektion Toggenburg wegen Verbesserung und Markirung der Kurfürstenpässe wird erwidert, daß Gacht und Falzloch auf unserer Seite letztes Jahr verbessert bezw. markirt worden seien. Dagegen sind wir bereit, für gemeinsame Verbesserung und Markirung des Niederepasses etwas zu tun. Es sollen auch die Gemeinden Wallenstadt, Wildhaus und Grabs bei der Verbesserung dieses vielbegangenen Passes sich beteiligen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung Sonntag 11. März 1900 in der “Linde” in Berschis)
Wegverbesserung in den Churfirsten:
Laut Angaben in der Comitésitzung vom 22. Dezember 1900 im Löwen in Flums erhielt die Section Piz Sol vom Gemeinderat Wallenstadt einen Beitrag von Fr. 200 für Verbesserungen & Anlagen von Wegen im Gebirge der Gemeinde Wallenstadt. Hievon waren Fr. 50 bestimmt für Verbesserungen im Falzloch. Nach dem Bericht vom 27. Dezember 1900 wurden diese ihrer Bestimmung gemäss verwendet. 150 Fr. waren bestimmt für eine Wegverbesserung: Lüsis-Niedere. Davon wurden 85 Fr. zur Markierung dieses Weges verwendet. Die Ausführung der Anlage scheiterte am Mangel weiterer Unterstützung. Es trat ein anderes Projekt in den Vordergrund: Eine Wegmarkierung resp. Anlegung von Schrina-Obersäss durch den Steinlebach ins Brisithal. Bei Gelegenheit des Baues einer Zufahrtslinie für obige Route durch den Verkehrsverein von Wallenstadt-Berg beschliesst das Comitée der Section eine Unterstützung von Fr. 50. Nach Anfrage an den tit. Gemeinderat von Wallenstadt wurde dieser Beitrag auch verabreicht. Die sog. Zufahrtslinie Buch-Sitzstein-Tschingla wurde denn auch vom Verkehrsverein Wallenstadt-Berg recht gut ausgeführt. Hiemit wurden verausgabt:
für Valsloch Fr. 50
für Lüsis-Niedere Fr. 85
für Buch-Sitzstein Fr. 50
Summa 185.00 Fr.
Der Aktuar H. Bernold
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitéesitzung am 29. Mai 1901 im Schäfle in Mels)
Sektion Piz Sol..… Die im letzten Jahresberichte angeregte Weganlage zum Zwecke der Erschliessung der mittleren Kurfirsten, Palischrinna-Brisithal, wurde nach eingehendem Studium von der Versammlung zur Ausführung beschlossen. Ferner wurden für das kommende Jahr Wegmarkierungen im Gebiete der Grauen Hörner gutgeheissen.
(Quelle: SAC Jahrbuch 1901-1902)
Berichterstattung über das Subventionsgesuch beim Centralcomité in Winterthur
Von dem engern Comité wurde folgende Zusammenstellung gemacht und mit Hochdruck dem Centralcomité ans Herz gelegt:
Zusammenstellung
A. ausgeführte Arbeiten
Kosten gewünschte Subvention
Fr. % Fr.
1. Wegmarkirung: Calanda Vättis 70.- 50 35.-
1898 ausgeführt
2. Wegmarkirung im Falzloch 50.- 50 25.-
1900 ausgeführt
3. Wegmarkirung: Lüsis-Niedere 90.- 50 45.-
1900 ausgeführt
4. Weganlage Buch-Sitzstein und Verbesserung 70.- 50 35.-
in der Gacht, 1901 ausgeführt
5. Verbesserung am Tril Schräa Wisli 100.- 50 50.-
1901 ausgeführt
380.- 190.-
= Total der ausgeführten Arbeiten
B. Projektierte Arbeiten
Kosten gewünschte Subvention
Fr. % Fr.
1. Weganlage: Balis-Balisniedere 400.- 75 300.-
2. Wegmarkirung & Verbesserung: 100.- 50 50.-
Alp Lavtina – Piz Sol
3. Wegmarkirung: Gaffia & Lasa – 100.- 50 50.-
Wildseefürkli – Piz Sol
4. Wegmarkirung auf La Gauschla 150.- 50 75.-
5. Verbesserung am Tril auf Gaffia 100.- 50 50.-
6. Mobiliarerneuerung in Schräa Wisli & 200.- 70 140.-
Alp Gaffia
Total: 1430.- 855.-
Total der gewünschten Subvention: Fr. 855.
N.B. Eine ausführliche Begründung des Subventionsgesuches nebst detailirten Voranschlägen entsprechend dem eingesandten Original findet sich in der Bibliothek.
Beschlussfassung über die Anhandnahme der Projekte & Arbeiten für Weganlagen
Die Ausführung der Arbeiten im Gebiete der grauen Hörner übernimmt Herr Cassier Fritz Schmid & gedenkt dazu die Führer Hobi & Rupp zu verwenden.
Die Leitung der Arbeiten im Churfirstengebiet will der Actuar an Hand nehmen & wünscht dass die Arbeiten an Hans Linder (Schuhmacher) Wallenstadt Berg übergeben werden, da sich derselbe durch die solide Ausführung des sog. Sitzstein-Weges bestens empfohlen hatte. Dem Actuar wurde Vollmacht zu Unterhandlungen erteilt.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Comitésitzung d. 5. April 1902 z. Schäfle in Mels)
Versicherungs-Angelegenheit für Wegbauunternehmer
Nach den Erkundigungen des Herrn Praesidenten bei 2 Versicherungsgesellschaften stellen sich die zu erfüllenden Bedingungen so hoch, dass in Rücksicht auf die Cassa von einer Versicherung der Arbeiter im Churfirstengebiet, die eben in Frage sind vorläufig keine Rede sein kann.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Vorstandssitzung Samstag 3. Mai [1902] Abends 8 Uhr Schäfli Mels)
Bericht über die Anhandnahme der Arbeiten des Brisiweges: Der Entwurf des vom Unternehmer Hans Linder Wallenstadt Berg zu unterschreibenden Vertrages wird genehmigt. Der Vertrag behandelt lediglich den Einheitspreis & die Bauvorschriften.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Vorstandssitzung am 17. Juli 1902 im Schäfli, Mels)
Wegbauten im Churfirstengebiet:
Am 22. Juli verunglückte bei den Arbeiten am Brisiweg der Unternehmer Johann Linder von Wallenstadt Berg. Nach allen Angaben erfolgte der Tod durch Steinschlag. Sohn Johann Linder & Mitarbeiter Emil Linder von Wallenstadt Berg anerbieten sich die Arbeit weiterzuführen. Ihrem Anerbieten wird gerne entsprochen & wird der Actuar in diesem Sinne beauftragt.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Vorstandssitzung 2. August 1902 im Schäfle, Mels)
Von den Accordanten des Brisiweges liegt eine Rechnung vor im Betrage von Fr. 465.
Nach dem Ausmaass durch den Actuar beträgt die Weglänge vom Eingang in die Tännlibach-Runs bis auf den Grat des Brisithales rund 900 m was zu dem vereinbarten Einheitspreis von Fr. 0,50 die Summe von 450 Fr. ausmacht. 15 Fr. wurden als Taglohn verrechnet für Verbesserung und Markierung der Zugänge. Die Rechnung wird anerkannt & dem Cassier überwiesen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Vorstandssitzung 16. Aug. 1902 im Schäfli Mels)
Es wurden auch verschiedene Wegmarkierungen ausgeführt im Churfirstengebiet und beim Galanstürli, um Unglücksfällen vorzubeugen, wie sie an letzterem Ort infolge mangelhafter Wegkenntnis der Touristen vorgekommen sind.
(Quelle: SAC Jahrbuch 1906-1907)
2. Die Gacht (Gocht)
Section Alvier. Wegverbesserungen wurden ausgeführt am Leistkamm (Churfirstenkette); indem die von diesem Gipfel zu den Wallenstadter Alpen hinunter führende Gacht besser gangbar gemacht wurde, ist die herrliche Tour Amden-Leistkamm-Wallenstadt auch mittelmässigen Touristen ermöglicht.
(Quelle: SAC Jahrbuch 1880)
Es wird beschlossen, mit den Wegmarkierungen bei der Leistkammtour durch die Gacht hinauf den Anfang zu machen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 19. Mai [1895] Post Flums)
Wegmarkirung: Sälz Gacht Leistkamm.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 31. Januar 1896 im Rebstock Flums)
Es wird beschlossen, von Schwaldis durch die Gacht eine Wegverbesserung ausführen zu lassen durch unsern patentirten Bergführer Josef Thoma Vater Wallenstadt mit einem Beitrag aus der Sektionskasse.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 8. Januar 1899 im Löwen Flums)
Betr. Wegverbesserung in der Gacht wird beschlossen, dieselbe durch unsern Bergführer Josef Thoma Vater in Wallenstadt ausführen zu lassen. Für Verbesserung des Weges durch das Falzloch glaubt Clubgenosse Gmdamm. Zagy in Wallenstadt die Alpgenossenschaft Bülz und andere Interessenten gewinnen zu können.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 12. April 1899 im Löwen in Flums)
Bergführer Josef Thoma Vater in Wallenstadt soll aufgefordert werden, die ihm übertragene Wegverbesserung in der Gacht unverzüglich auszuführen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 30. Juni 1899 im Rebstock Flums)
Wegbau bei der Gacht
Im «Fremdenblatt für die Ostschweiz» lesen wir: Auf Anregung der Sektion Piz Sol, welche letztes Jahr aus eigenen Mitteln den Weg durch die Gacht (1959m) zum zweiten Mal erstellen liess, hat der Gemeinderat von Wallenstadt einen Beitrag von Fr. 200 zur Verbesserung der Churfirstenpässe beschlossen, und zwar Fr. 150 an den Weg von Lösis auf die Niedere (1833m) und Fr. 50 an den Weg durch das Falzloch zum Hinterruck und zum Käserruck. Es ist zu erwarten, dass die andern interessierten Gemeinden, Korporationen, Verkehrsvereine u.s.w. durch entsprechende Leistungen die Erstellung eines ordentlichen Fusswegs ermöglichen, als Verbindung der sonst durch ein unwegsames Felsengebirge von durchschnittlich 2000m Höhe auf eine Strecke von über 20 Kilometern getrennten Landschaften Toggenburg und Werdenberg einerseits und Sargans anderseits.
(Quelle: Alpina 1900)
Anstiegsvariante zur Gacht am Leistkamm
Anregende Kletterei liebende Clubisten, die der herrlichen Aussichtswarte des Leistkamms von Süden aus einen Besuch abzustatten gedenken, seien auf folgenden direkten Anstieg zur Gacht aufmerksam gemacht:
Von den 2 ½ Stunden ob Quinten gelegenen Alphütten «Laubegg», deren stets reichliches Heulager als ordentliches Nachtquartier und Ausgangspunkt in Betracht fallen, verfolgt man vorerst den in östlicher Richtung über «Stäfeli» zur Alpterrasse, P. 1554 ansteigenden Weg, der sich nunmehr wenig an Höhe einbüssend, zur buchtartig eingefressenen Mulde des Aubaches hinüberzieht. Hier, direkt südlich unter der Ausmündung des Gachtsteilhanges leitet die Fortsetzung des im obern Teil meist trockenen (im T. A. deutlich eingezeichneten) Bettes in Form einer kaminartigen Rinne zu den 300 m höher liegenden Bändern unter den Wänden des Vorderleist, die mit ihrem soliden Gestein die Aufstiegsvariante darstellt. Eine nicht unschwierige Felspartie zur Linken vermittelt den Einstieg in das bezeichnete Kamin, das mit seinen gestuften Absätzen in prächtiger, mittelschwerer Kletterei begangen wird. Ein hoher, eingeklemmter und glattgescheuerter Block, dessen Ueberwindung auch den Kraxlern, die mit langen Extremitäten ausgestattet sind, als klettertechnischer Leckerbissen zu schaffen gibt, und einige flotte Ausweichstellen bald links, bald rechts der Rinne sorgen für hübsche Abwechslung. Das Kamin verliert bei der Ausmündung auf die obgenannten charakteristischen Rasenbänder sein auffallendes Gepräge. Mit einer kurzen Horizontaltraverse nach rechts erreicht man die markierten Pfadspuren des eigentlichen Gachtsteiges direkt bei der Ausmündung, und vollzieht den weitern Aufstieg auf dieser altbekannten, wegen ihrer wilderhabenen Naturschönheit aber stets aufs Neue anregenden Route. In Verbindung mit der Ueberschreitung der drei Leistkammgipfel, deren «Mittlerer» scheint’s immer noch nicht «Modeberg» geworden ist, lässt sich die geschilderte Anstiegsvariante als eine technisch wie landschaftlich äusserst lohnende Voralpenexkursion qualifizieren, die dank günstiger Bahnverbindungen gegenüber gleichartigen Bergen ausserdem den grossen Vorzug hat, dem Bergsteiger auch in beschränkter Zeit die Abwicklung eines hübschen Programms ohne Hast zu ermöglichen.
(Quelle: Alpina 1912)
Ebenso macht Herr Bankverwalter Stoop in Flums auf die Gefährlichkeit des Abstieges nach der sog. Gacht aufmerksam und macht den Antrag die Section möge eine bessere Wegmarkierung erstellen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Comitésitzung 12. Sept. 1906 in der Krone Ragaz)
3. Das Falzloch
Auf die Anregung der Rechnungskommission betr. Erstellung eines leichteren Aufstieges vom Lüsis zum Tristenkolben, bezw. eines besseren Überganges aus dem Sarganserland ins Obertoggenburg von Wallenstadt über Bülz Kammsäßli Falzloch Schlachtboden Alt St. Johann oder Wildhaus wird beschlossen, durch Publikationen und Korrespondenzen das erforderliche Interesse und nach erforderlichere finanzielle Unterstützung zu suchen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 29. März [1896] im Rebstock Flums)
Sektion Piz Sol. … Erstellung des Weges vom Jahre 1445 aus dem Sarganserland ins Obertoggenburg über den Schlachtboden; alpines Notsignal; Anwendung der Signale der Gotthardtruppen beim S. A. C.
(Quelle: SAC Jahrbuch 1896-97)
Zur Wiederherstellung des 1445 angelegten Paßweges aus dem Sarganserland ins Obertoggenburg durch das Falzloch wird beschlossen, gelegentlich das eidgenössische Generalstabsbüreau auf die Bedeutung dieses Passes für den Waffenplatz Wallenstadt und in allg. militärischer Beziehung aufmerksam zu machen und dafür zu interessiren.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 7. März 1897 im Rebstock Flums)
Der Weg durch das Falzloch wird dem Bergführer Josef Thoma Vater in Wallenstadt zur Ausführung im Taglohn übergeben.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 28. Mai 1900 in der “Linde” in Berschis)
Betr. Weg im Falzloch solle Präsident Knecht mit Bergführer Thoma in Wallenstadt über die Ausführung abmachen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 3. Juli 1900 in den Kurfürsten in Wallenstadt)
Bergführer Josef Thoma Wallenstadt meldet die Ausführung des Falzlochweges. Derselbe soll baldmöglich durch eine Abordnung des Comites begangen werden.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 31. Juli 1900 im Löwen Flums)
Die Kostenrechnung von Josef Thoma Bergführer in Wallenstadt für die Erstellung des Weges im Falzloch im Betrag von Fr. 80.- wird genehmigt, mit der Bedingung, daß Thoma nächstes Jahr noch einige Verbesserungen mache. Der Gemeinderat von Wallenstadt soll um Auszahlung des beschlossenen Beitrages von Fr. 50.- an den Weg im Falzloch ersucht werden.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 6. Oktober 1900 im Löwen in Flums)
4. Der Niedereweg
Es wird auch noch die Markirung des Passes Lüsis Niedere Wildhaus in Aussicht genommen, und zwar durch Stangen wie auf den Amdener Höhen sind, und durch Farbanstrich an Felsen. Die Sektion Toggenburg soll eingeladen werden, dasselbe auf ihrer Seite zu tun.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 12. April 1899 im Löwen in Flums)
Nachdem der Gemeinderat von Wallenstadt an den Weg über die Niedere einen Beitrag von Fr. 150.- und durch das Falzloch Fr. 50.- genehmigt hat, wird beschlossen, die Strecke Lüsis-Niedere zu begehen, den Weg auszustecken mit 20-25% Gefäll, Plan und Kostenvoranschlag zu erstellen, der Regierung des Kantons St. Gallen und dem Central-Comite mit Subventionsgesuch einzusenden. Als Fachleute werden beigezogen Bernold, Bürer und Wildhaber. Eingeladen wird der Gemeinderat von Wallenstadt, die Ortsverwaltung von Tscherlach und das Comite der Sektion Toggenburg, auf Pfingstmontag Abmarsch Morgen 5 Uhr vom Landhaus in Tscherlach.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 28. Mai 1900 in der “Linde” in Berschis)
Betr. Niedereweg wird folgendes Schreiben beschlossen:
An den Regierungsrat des Kantons St. Gallen
Seit vielen Jahren wurde wiederholt und von verschiedenen Seiten die Anregung gemacht, es solle über die Niedere 1833 m. ein guter Fußweg erstellt werden, als Verbindung der sonst durch ein unwegsames Felsengebirge von durchschnittlich 2000 m. Höhe auf eine Strecke von über 20 Kilometer getrennten Landschaften Toggenburg und Werdenberg, Thurtal und Rheintal einerseits und dem Sarganserland, Seeztal und Wallensee anderseits. Da diese Verbindung vorwiegend einen volkswirtschaftlichen und militärischen Wert hat, sollte man auch eine Unterstützung von Kanton und Bund erwarten dürfen. Der Gemeinderat von Wallenstadt hat der Sektion Piz Sol des Schweizer Alpen-Clubs, die letztes Jahr einen vorwiegend dem Touristenverkehr dienenden Weg durch die Gacht 1957 m. auf ihre Kosten zum zweitenmal erstellen ließ, für den Weg vom Lüsis auf die Niedere Fr. 150.- zur Verfügung gestellt, wenn die Sektion Piz Sol für weitere Beiträge und für die Ausführung sorge. Auf das hin haben zwei Comitemitglieder mit Beizug des Präsidenten der Ortsgemeinde Tscherlach und drei Fachmännern Ingenieur Bernold, Baumeister Bürer uns Bauführer Wildhaber die Strecke begangen und einen Weg ausgesteckt nach beiliegendem Plan von Inge. Bernold, wobei folgendes in Betracht gezogen wurde: Soweit das Gebiet Privateigentum ist, hatten wir keine Befugnis, vom bisherigen Weg abzuweichen, obwohl derselbe unter der Treienruns von Kurve 1380-1420 sehr schlecht ist. Auf dem Gebiet der Ortsgemeinde Tscherlach waren wir auf die Richtung des bisherigen Weges auf dem Rücken zwischen Treienruns und Heuries angewiesen, welches den Vorteil hat, daß dieser Zug wegen seiner Lage und einigem Holzwuchs dem Steinschlag und Schneerutschen nicht ausgesetzt ist, auch an einer schöngefaßten Quelle vorbeiführt. Als Neigung nahmen wir 25-27% an. Wir steckten den Weg im Aufstieg aus und maßen denselben im Abstieg mit einem Maßband ab; abgesteckte Länge 1580 m., Breite 30-50 cm. Kostenvoranschlag von Baumeister Bürer für die Ausführung, Vorarbeiten und Aufsicht nicht inbegriffen, Fr. 800. – 900.- Diese Summe übersteigt unsere Mittel um das vielfache. In der Meinung, daß es hauptsächlich Aufgabe des Kantons sei, drei große und dichtbevölkerte Landesteile und Talschaften durch eine gute Wegsame zu verbinden, gelangen wir an Sie, den Regierungsrat des Kantons St. Gallen, mit dem Gesuch, die Erstellung des Weges über die Niedere in der Ihnen gutscheinenden Weise zu fördern und zu unterstützen, und Ihre Stellungnahme zu unserer Anregung mitzuteilen. Beilagen: 1. Schreiben des Gemeinderates von Wallenstadt 20. Mai 1900; 2. Plan des Niedereweges im Maßstab 1:2500 von Ingenieur Bernold. An das Bezirksamt Sargans zur Begutachtung und Beförderung. Hochachtend! Für das Comite der Sektion Piz Sol des Schweizer Alpen-Clubs der Präsident J. Knecht; der Aktuar: J. B. Stoop.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 12. Juni 1900 im “Landhaus” in Tscherlach)
Betr. Weg über die Niedere wird das beschlossene Schreiben an die Regierung des Kantons St. Gallen gutgeheißen; einstweilen sollen auf Lüsis Wegweiser und Stangen aufgestellt werden, wofür die Herren Lippuner und Thün besorgt sein wollen.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 3. Juli 1900 in den Kurfürsten in Wallenstadt)
Der Präsident übernimmt die Besorgung der beschlossenen Wegweiser nach Lüsis Niedere.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 31. Juli 1900 im Löwen Flums)
Kassier Lippuner berichtet, daß auf Lüsis und Niedere die Wegweisertafeln und Wegmarkirungsstangen erstellt seien; letztere seien von der Landstraße aus sichtbar.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 6. Oktober 1900 im Löwen in Flums)
Die Rechnung von Lehmann-Good Ragaz Fr. 16.- für die Wegmarkirung Lüsis-Niedere soll die Kostenrechnung verlangt und bezahlt werden.
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Komitesitzung 22. Dezember 1900 im Löwen in Flums)
An den Gemeinderat von Wallenstadt!
Mit Schreiben vom 30. Mai sicherten Sie uns für die Ausführung eines Weges über die Niedere Fr. 150.- und für Wegverbesserungen im Falzloch Fr. 50.- Beiträge zu. Auf das haben wir durch Hrn. Ingr. Hans Bernold von Wallenstadt beiliegenden Plan ausführen lassen. Der Kostenvoranschlag für 30-50 cm. Wegbreite belief sich auf Fr. 600.- 900.- Wir erwarteten vom Kanton St. Gallen einen Beitrag, wurden aber, wie Sie aus beiliegenden Protokollauszug und Schreiben entnehmen, abgewiesen, ebenso von den interessirten Gemeinden und Korporationen. Deshalb mußten wir von der Erstellung eines Weges über die Niedere vorläufig absehen und uns auf eine Wegmarkirung mit Wegweiser und Richtungsstangen beschränken, welche ausgeführt, aber noch nicht bezahlt ist, mangels Rechnungseingaben. Im Falzloch ließen wir durch Bergführer Josef Thoma in Wallenstadt den Weg verbessern, wofür bis jetzt Fr. 80.- Auslagen hatten. Auf nächstes Jahr sind noch einige Ergänzungen und Sicherungen der Weganlage im Falzloch vorgesehen.
Wir ersuchen Sie hiemit um gefl. Verabfolgung der beschlossenen Beiträge an unsern Kassier Herrn Joh. Lippuner in Tscherlach. Beim Beitrag an den Niedereweg müssen wir es Ihnen überlassen, ob Sie denselben redigiren, oder aber ganz verabfolgen wollen unter der Bedingung, daß wir den Überschuß für Weganlagen im Gebirge der Gemeinde Wallenstadt verwenden und Ihnen darüber Bericht und Rechnung ablegen. Wir gedenken speziell eine ganz sichere und für jedermann gangbare Route durch den Tannlibach in die Pallis-Chrinna, Brisital, anzulegen für die mittlern Kurfürsten, sowie als Verbindung mit den Alpen Sillamatt, Breitenalp und Selun und mit den Ortschaften Alt St. Johann, Starkenbach und Stein.
Daß die Zahl der Touristen im Kurfürstengebiet in den letzten Jahren eine bedeutende Zunahme aufweist und daß damit auch materielle Interessen von Wallenstadt gefördert werden, darf man wohl der Tätigkeit des Alpenklubs zuschreiben, womit auch eine finanzielle Unterstützung wohl begründet ist.
Ihre bewiesene Freundlichkeit und Mitwirkung bestens verdankend, verbleiben hochachtend
für das Comite der Sektion Piz Sol des Schweizer Alpen-Clubs
Der Präsident: J. Knecht. Der Aktuar: J. B. Stoop
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Brief: Flums, 27. Dezember 1900)
Sektion Piz Sol. … Es wurde eine Verbesserung der Wegsame im Curfirstengebiet angestrebt, namentlich des Passes über die Niedere (1833 m) zwischen Wallensee- und Seezthal einerseits und Rheintal und Thurthal anderseits. Durch die Clubgenossen Ingenieur Bernold und Baumeister Bürer wurden Vermessungen, Plan und Kostenvoranschlag gemacht. Da aber die eigentlichen Interessenten mit Ausnahme des Gemeinderates von Wallenstadt keine Beiträge zusicherten, wurde von der Erstellung eines Weges über die Niedere, der doch mehr allgemeinen als clubistischen Wert hätte, der Kosten wegen abgesehen, und man beschränkte sich auf eine Markierung mit Wegweisern und Richtungsstangen, ebenso die Sektion Toggenburg auf der nördlichen Seite der Passhöhe. Dagegen liessen wir im Falzloch zum Hinterruck (2309 m) und Kaiserruck durch Bergführer Josef Thoma von Wallenstadt erhebliche Wegverbesserungen ausführen, welche nächstes Jahr ergänzt werden sollen. Ebenso ist infolge der gelungenen Sektionstour auf Zustoll und Brisi die Erstellung eines sichern und für jedermann gangbaren Weges in die Pallis-Chrinna, Brisithal, als Aufstieg von Wallenstadt in die mittlern Curfirsten, in Aussicht genommen. Der Gemeinderat von Wallenstadt übergab der Sektion für diese Weganlagen Fr. 200, welche noch in Reserve sind. … Auf verschiedene Wünsche angebrachte Wegweiser von der Station Flums für Alvier, Faulfirst, Gamsberg und Sichelkamm wurden, vermutlich von den Grundbesitzern, welche auch sonst sich dagegen auflehnten, zerstört und entfernt. Es muss daher der Umweg über Berschis gemacht werden.
(Quelle: SAC Jahrbuch 1900-1901)
Der Gemeinderat von Wallenstadt an den Vorstand der Sektion Piz Sol des Schweizer Alpen-Club, in Flums
Der Gemeinderat hat nach Kenntnisnahme Ihres Schreibens vom 27. Dez. 1900 in seiner Sitzung vom 29. Dezember 1900, in Erwägung,
1. daß die Ablehnung eines Beitrages seitens der Regierung an den geplanten Niedereweg begründet erscheint; 2. daß aber aus der Gemeinde Grabs ein ansehnlicher Beitrag an die projektirte Wegverbesserung hätte vermerkt werden dürfen; 3. daß die bis dahin in fraglichen 2 Richtungen (Niedere und Valsloch) getanen Arbeiten der Sektion Piz Sol, sowie die weiter in Aussicht genommenen Wegverbesserungen in die Mitte des Churfirstengebietes auf herwärtiger Seite Anerkennung und Aufmunterung verdienen, beschlossen, a. es sei der früher beschlossene Beitrag von zusammen Fr. 200.- auf Grund der nun ausgeführten Arbeiten, sowie zur weitern Verwendung für Wegverbesserungen im Gebirge der Gemeinde Wallenstadt im Sinne des Schreibens vom 27. Dezember 1900 unverkürzt an die Sektion Piz Sol auszuhändigen; b über die Verwendung erwarte man gelegentlich weitern Bericht.
Fraglicher Beitrag von Fr. 200.- ist bereits unterm 18. Januar 1901 an Ihren Kassier Herrn Johann Lippuner in Tscherlach ausgehändigt worden. Eingesandte 4 Aktenstücke, als Plan betr. den Niedereweg, Regierungsratsbeschluß, Schreiben an Reg.Rat Zollikofer und Schreiben der Sektion Toggenburg folgen in Beilagen zu unserer Entlastung retour. Hochachtend,
der Gemeindeammann A. Heer Nam. des Gemeinderates
der Gemeinderatsschreiber Alois Wilhelm
(Quelle: Protokollbuch der Sektion Piz Sol: Brief: Wallenstadt, den 5. Februar 1901)